Würdige Jubiläumsfeier „100 Jahre SPD Nassau“

Eine eindrucksvolle Festrede konnten die zahlreichen Gäste der Jubiläumsfeier „100 Jahre SPD Nassau“ hören. Der Festredner Alexander Schweitzer, Fraktionsvorsitzender im Landtag, ortete die Wurzeln seiner Partei in den Ideen der Aufklärung. Die soziale Lage brachte der sozialdemokratischen Bewegung großen Zulauf. „Gerade wegen ihrer Stärke wurde die Sozialdemokratie heftig bekämpft“, so Schweitzer mit Blick auf die Bismarckzeit und die Weimarer Republik. Das standhafte Auflehnen gegen den Nationalsozialismus führte zur Verfolgung zahlreicher SPD-Mitglieder seit 1933. Nach dem Zusammenbruch waren Sozialdemokraten wieder gefragt. „Stolz sind wir auf unseren ersten Bundeskanzler Willy Brandt“, verkündete Alexander Schweitzer. Mit „Mehr Demokratie wagen“ und dem Ausgleich nach Osten habe Brandt zur Aussöhnung beigetragen. Demokratie und soziale Gerechtigkeit sehe die SPD weiterhin als ihren Auftrag an, schloss Schweitzer seine Rede mit einem dringenden Hinweis, dass diese Werte auch bei der kommenden Europawahl verteidigt werden müssen.

In den Grußworten des Landrates Frank Puchtler und des SPD-Kreisvorsitzenden Mike Weiland war das Engagement für Demokratie und soziale Politik ebenso herauszuhören. „Überlassen wir Europa nicht den Populisten“, so Puchtler und Weiland. Beide verwiesen auf die Grundwerte „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“. Alle drei Redner versäumten es nicht, der SPD in Nassau und ihrem Vorsitzenden Manuel Liguori zu dem Jubiläum zu gratulieren und für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Liguori selbst hatte die Gäste in der vollbesetzten Stadthalle begrüßt. „Seit unserer Gründung 1919 sind wir bei jeder freien Wahl in Nassau dabei und stellen Mitglieder des Stadtrates, Stadtbürgermeister und Beigeordnete“, stellte der Ortsvorsitzende fest. Was heißt es, Flagge zu zeigen, fragte er. „Vor allem heißt es für mich, Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger zu sein“. Man bekomme viel zurück. Politik für das Ganze mache Spaß. „Wir sind die Basis, wir sind der Ort, an dem lebendige Demokratie stattfindet“, warb Manuel Liguori für. Die Geschichte seiner SPD vor Ort fordere ihm Respekt ab. Zugleich mache sie Lust auf die Zukunft, warf Liguori einen Blick auf die kommenden Wahlen.